Oederan/Frankenstein – Am frühen Dienstagmorgen ereignete sich auf der Kreisstraße K 7770 zwischen Oederan und Frankenstein ein verheerender Verkehrsunfall, bei dem drei Polizisten ums Leben kamen. Nach ersten Informationen der Polizei war ein Tanklöschfahrzeug – im Einsatz zur Unterstützung bei einem Waldbrand – aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und frontal mit einem Polizeifahrzeug kollidiert.
Der tragische Unfall ereignete sich gegen 05:40 Uhr morgens, als dichter Frühnebel die Sicht erheblich einschränkte. Laut Angaben der Einsatzleitung war das Polizeifahrzeug mit Blaulicht unterwegs, um eine Absperrung für die anrückenden Löschfahrzeuge zu koordinieren. Zu diesem Zeitpunkt war der Tanklöscher in entgegengesetzter Richtung unterwegs, um Wasser für den laufenden Löscheinsatz zu transportieren.
Nach Zeugenaussagen geriet das schwere Tanklöschfahrzeug in einer leichten Kurve auf die Gegenfahrbahn und prallte mit voller Wucht in das Einsatzfahrzeug der Polizei. Die drei Polizisten im Inneren – zwei Männer im Alter von 29 und 41 Jahren sowie eine 34-jährige Kollegin – erlitten so schwere Verletzungen, dass sie noch an der Unfallstelle verstarben. Der Fahrer des Tanklöschfahrzeugs wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Chemnitz geflogen. Sein Zustand sei laut Ärzten kritisch, aber stabil.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft haben umfangreiche Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Ein Gutachter wurde zur Unfallstelle bestellt, um die technischen Details und mögliche Versagensursachen zu klären. Auch der Fahrtenschreiber des Tanklöschfahrzeugs soll ausgewertet werden. Ob überhöhte Geschwindigkeit, technisches Versagen oder menschliches Versagen eine Rolle spielten, ist derzeit noch unklar.
Innenminister Armin Schuster zeigte sich erschüttert: „Unsere Gedanken sind bei den Familien der drei tapferen Polizisten, die ihr Leben im Dienst verloren haben. Dieser Verlust schmerzt uns alle zutiefst.“ Auch zahlreiche Kollegen und Feuerwehrleute legten bereits am Nachmittag Blumen und Kerzen an der Unfallstelle nieder.
Die Kreisstraße bleibt voraussichtlich noch bis in die Abendstunden voll gesperrt. Die Bergung des rund 18 Tonnen schweren Tanklöschfahrzeugs gestaltete sich aufgrund der Lage und des ausgelaufenen Löschschaums schwierig. Spezialkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind im Einsatz, um das Fahrzeug zu sichern und die Unfallstelle zu räumen.
Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich bei der Polizeidirektion Chemnitz zu melden, insbesondere Autofahrer, die kurz vor dem Unfall die Strecke befahren haben oder Dashcam-Aufnahmen besitzen. Der tragische Vorfall hat nicht nur die Region, sondern ganz Sachsen tief erschüttert – ein schmerzlicher Beweis für die Gefahren, denen Einsatzkräfte täglich ausgesetzt sind.