„Die Verbannung des ZDF-Mannes: Wenn Wahrheit zum Staatsfeind wird“

Es ist ein Paukenschlag, der in den Nachrichtenstudios hallt wie ein Donnerschlag über Washington: Dem ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen wurde das US-Visum entzogen. Der einst gefeierte Journalist, über Jahrzehnte das Gesicht der deutschen Berichterstattung aus Amerika, muss das Land verlassen. Ohne Vorwarnung, ohne Gnade, ohne Rückfahrkarte. Und was als gewöhnlicher journalistischer Fehltritt begann, hat sich zu einer Affäre von historischem Ausmaß entwickelt – einer, die das Fundament der deutsch-amerikanischen Medienbeziehungen erschüttert und das moralische Selbstverständnis deutscher Journalistik bis ins Mark trifft.

Der Auslöser: eine Lüge – klein in der Form, gigantisch in der Wirkung. In der Talkshow von Markus Lanz hatte Theveßen behauptet, der ermordete US-Aktivist Charlie Kirk habe gefordert, Homosexuelle zu steinigen. Ein Satz, hingeworfen mit der beiläufigen Sicherheit eines Mannes, der sich auf der Seite der moralischen Sieger wähnte. Doch der Satz war falsch. Falsch im Fakt, falsch im Geist, falsch in der Haltung. Und schlimmer noch: Er war bösartig.

Als die Empörung im Netz hochkochte, entschied sich Theveßen für den klassischen Weg des modernen Medienschuldigen – die halbe Entschuldigung. Er sprach von einem „Missverständnis“, nicht von einer Lüge. Er habe die Bibelstelle verwechselt, sagte er, und tat, als ginge es um ein Detail. Aber es ging nicht um Steinigung oder Todesstrafe, nicht um ein theologisches Versehen. Es ging um Wahrheit oder Manipulation. Kirk hatte die Bibelstelle zitiert, um Fanatismus zu entlarven – nicht, um ihn zu befürworten. Theveßen verdrehte das Gegenteil zur Behauptung.

Diese Verdrehung war kein Flüchtigkeitsfehler, sie war ideologisch. Sie zeigte, wie weit sich Teile der deutschen Medien von journalistischer Redlichkeit entfernt haben. Wo früher Sorgfalt galt, regiert heute Gesinnung. Die Lüge wird zur Waffe, solange sie dem „richtigen“ Gegner gilt.

Doch diesmal kam der Gegenschlag nicht aus Twitterblasen, sondern aus Washington. Dort, wo politische Macht und nationale Würde Hand in Hand gehen, wurde eine Entscheidung getroffen, die das deutsche Mediensystem ins Mark traf. Das US-Außenministerium, unter Leitung von Marco Rubio, erklärte in einer historischen Mitteilung, dass man jenen das Visum entziehe, die den Mord an Charlie Kirk verhöhnt oder gerechtfertigt hätten. Darunter, so war schnell klar, auch ein deutscher Staatsbürger – Elmar Theveßen.

Rubios Worte waren eiskalt und endgültig: „Für Hasser und Hetzer darf es kein Visum geben.“ Ein Satz, so scharf, dass er das Fundament des journalistischen Selbstverständnisses trifft. Ein Satz, der das Verhältnis zwischen Freiheit und Verantwortung neu definiert.

Was in Deutschland als „Meinungsfreiheit“ verteidigt wird, ist in den USA eine moralische Grenze. Die amerikanische Botschaft machte klar: Die Vereinigten Staaten sind kein Zufluchtsort für jene, die ihren Bürgern Hass entgegenbringen. Dass dieser Schlag ausgerechnet einen deutschen Journalisten trifft, ist kein Zufall, sondern ein Signal.

Denn in Washington ist man längst genervt von der moralischen Überheblichkeit mancher deutscher Medien. Seit Jahren stilisieren sich öffentlich-rechtliche Kommentatoren zu Richtern über Amerika – sie urteilen, belehren, verachten. Theveßens Fall ist nur die Spitze des Eisbergs. Seine Lüge war das Symptom, nicht die Ursache.

Doch während in den USA gehandelt wurde, herrschte in Deutschland Schweigen. Das ZDF, das sich sonst keine Gelegenheit entgehen lässt, über Ethik, Haltung und Pressefreiheit zu dozieren, reagierte mit eisiger Stille. Kein Statement, keine Distanzierung, keine Suspendierung. Nur betretenes Wegsehen. Die moralische Instanz, die sich gerne über Fake News echauffiert, wurde selbst zum Produzenten von Desinformation – und schwieg.

Diese Stille ist lauter als jede Empörung. Sie verrät eine journalistische Doppelmoral, die sich längst verselbständigt hat. Man empört sich nur über Lügen, wenn sie von den „Falschen“ kommen. Wenn der Täter jedoch aus den eigenen Reihen stammt, wird die Wahrheit zur Geschmacksfrage.

Der Fall Theveßen ist deshalb mehr als ein diplomatischer Zwischenfall. Er ist ein Spiegel, der Deutschland gezwungen wird, in sein eigenes Mediengesicht zu schauen – und das Bild ist hässlich.

Während das Weiße Haus handelt, reden in Berlin Medienräte über „Verhältnismäßigkeit“. Während Rubio Konsequenzen zieht, sprechen deutsche Chefredakteure über „Kontext“. Der Unterschied könnte größer kaum sein: Hier moralische Selbstgefälligkeit, dort moralische Konsequenz.

Es ist ein bitterer Moment für das deutsche Selbstverständnis. Jahrzehntelang glaubte man, Amerika belehren zu können – über Werte, über Toleranz, über Anstand. Jetzt belehrt Amerika Deutschland. Und die Lektion ist schmerzhaft: Pressefreiheit ist keine Lizenz zur Verleumdung. Verantwortung ist kein Feind der Freiheit.

Das ZDF steht nun vor einer Entscheidung, die über sein eigenes Überleben als glaubwürdige Institution entscheidet. Entweder es zieht Konsequenzen und trennt sich von Theveßen – oder es riskiert, dass der Vertrauensverlust irreparabel wird. In den sozialen Medien fordern bereits tausende Zuschauer seine Entlassung, andere die Abschaffung der Rundfunkgebühr. Der öffentliche Druck steigt.

In den USA dagegen feiert man Rubios Entscheidung als Akt der moralischen Klarheit. Kein Land der Welt müsse dulden, dass Ausländer auf seinem Boden Hass säen. „Freiheit“, sagte Rubio, „endet dort, wo sie die Würde anderer verletzt.“ Ein Satz, der in deutschen Redaktionen wie eine Provokation klingt – und genau deshalb notwendig ist.

Denn das eigentliche Drama spielt sich nicht in Washington ab, sondern in Mainz. Dort, im ZDF-Hauptquartier, scheint man nicht zu begreifen, was auf dem Spiel steht. Es geht nicht um Theveßen allein. Es geht um Glaubwürdigkeit, um Verantwortung, um Anstand. Wenn ein Journalist, der den Tod eines Menschen instrumentalisiert, ohne Konsequenzen davonkommt, verliert das Wort „öffentlich-rechtlich“ seinen Sinn.

Vielleicht musste es so weit kommen. Vielleicht braucht es den Schlag von außen, damit ein System begreift, wie tief es gesunken ist.

Theveßens Ausweisung ist nicht das Ende der Pressefreiheit. Sie ist ihr Weckruf. Und wer ihn nicht hört, hat den Beruf verfehlt.