“Thomas Anders enthüllt endlich das Geheimnis der legendären ‚Nora‘-Kette – und warum Dieter Bohlen ausflippte”

Es war das wohl auffälligste Schmuckstück der deutschen Popgeschichte – und zugleich das meistdiskutierte. Die goldene „Nora“-Kette von Thomas Anders, einst Symbol für Glanz, Liebe und Rebellion in den 1980er-Jahren, hat Generationen von Modern-Talking-Fans fasziniert. Nun, fast vierzig Jahre später, spricht der Sänger endlich über die wahre Geschichte hinter dem ikonischen Accessoire – und darüber, warum Dieter Bohlen damals alles andere als begeistert war.


Ein Schmuckstück wird zum Mythos

Wer in den 80ern Modern Talking sah, konnte sie nicht übersehen: die massive goldene Kette mit dem eingravierten Namen Nora, getragen von Thomas Anders bei jedem Auftritt, in jeder Fernsehsendung, auf jedem Plakat. Sie funkelte im Rampenlicht – und wurde zum Sinnbild eines Musikduos, das Erfolg, Exzess und Eitelkeit wie kein anderes verkörperte.

Doch während Millionen Fans die Kette als Liebeserklärung an seine damalige Ehefrau Nora Balling sahen, hatte sie laut Anders einen zweiten, weit persönlicheren Hintergrund. In einem Interview für den Podcast „May Way“ erzählte der Sänger nun, dass die Idee ursprünglich aus einem Scherz entstand – und als subtiler Seitenhieb gegen Dieter Bohlen gedacht war.

Thomas Anders: "Es gibt nicht nur ein Geheimnis"


Wie ein Witz zur Poprevolution wurde

„Weil es immer Reibereien gab zwischen uns“, erklärt Anders mit einem Lächeln. Die Beziehung zwischen ihm und Bohlen war schon damals eine Mischung aus kreativer Symbiose und explosiver Spannung. Inspiriert wurde Anders von Udo Lindenbergs legendärem „Panik“-Gürtel – einem Symbol für Selbstinszenierung und Freiheit.

„Ich wollte auch etwas Eigenes, etwas, das auffällt und provoziert“, so Anders. Gemeinsam mit Freunden entwarf er den Plan, ein Accessoire zu schaffen, das sowohl seine Persönlichkeit als auch seine Loyalität zu Nora ausdrücken sollte – und gleichzeitig eine gewisse Botschaft an Bohlen sendete: Ich bin nicht nur der Sänger, ich bin auch ein Statement.

Ein Juwelier in Koblenz setzte die Idee schließlich um. Das Ergebnis: eine goldene Kette, glänzend, wuchtig, emotional aufgeladen – die „Nora“-Kette war geboren.


Bohlens Reaktion: Zwischen Wut und Fassungslosigkeit

Als Thomas Anders das Schmuckstück zum ersten Mal in der TV-Show „Auf Los geht’s los“ mit Joachim Fuchsberger trug, explodierte die Öffentlichkeit – und offenbar auch Dieter Bohlen. „Du kannst dir vorstellen, die Plattenfirma, Dieter Bohlen – die sind zusammengebrochen, als ich mit dieser Kette plötzlich rauskam“, erinnert sich Anders lachend.

Was für Anders eine verspielte Geste war, empfand Bohlen offenbar als Affront. „Das fand er sowas von absolut beschissen“, zitiert Anders seinen damaligen Musikpartner. Für Bohlen, der Wert auf Kontrolle, Image und Professionalität legte, war die Kette ein Stilbruch – eine goldene Provokation mitten in der Hochphase des Erfolgs.

Doch genau das machte sie unsterblich. Während Bohlen mit Perfektionismus und Popstrategien glänzte, brachte Anders mit der Kette etwas ein, das dem Duo sonst fehlte: ein Symbol für Individualität, Emotion – und Unabhängigkeit.


Kultstatus statt Kitsch

Heute, Jahrzehnte später, liegt die „Nora“-Kette in einem Safe – sicher verwahrt, fast museal. Aber ihr Glanz ist nicht verblasst. Im Gegenteil: Sie ist längst ein Stück deutscher Popgeschichte, ein Relikt aus einer Zeit, in der Stars noch Mythen erschufen, nicht nur Marken pflegten.

„Rückblickend würde ich das wohl nicht noch einmal machen“, sagt Anders. Doch in seiner Stimme schwingt kein Bedauern, sondern Stolz. Denn die Kette steht heute nicht nur für eine vergangene Liebe, sondern für die goldene Ära des deutschen Pop – eine Ära, in der zwei Männer die Charts beherrschten und sich gleichzeitig fast daran zerbrachen.


Ein Stück Popgeschichte – und ein Statement

Die „Nora“-Kette war nie nur Schmuck. Sie war ein Symbol: für Liebe, Trotz und die ewige Spannung zwischen Nähe und Distanz, die Modern Talking definierte.
Dass sie auch ein kleiner Stachel im Ego von Dieter Bohlen war, macht ihre Geschichte nur noch ikonischer.

Und so bleibt sie, was sie immer war – ein Stück Popgeschichte, das glitzert, provoziert und Erinnerungen weckt. Ein goldener Buchstabe, der aus einer kleinen Geste ein ganzes Kapitel Musikgeschichte schrieb.