Heinrich Harrer, Ludwig «Wiggerl» Voerg, Andreas Heckmair und Fritz Kasparek (von links) posieren im Juli 1938 nach der Erstbesteigung der Eigernordwand.Bild: keystone
Unvergessen
21. Juli 1938: Vier junge Bergsteiger aus Deutschland und Österreich steigen in die Eigernordwand ein. Ihnen gelingt in drei Tagen, was Alpinisten auf der ganzen Welt bejubeln: Sie bezwingen die «Mordwand».
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Der Eiger. Er ist nicht der höchste Berg der Welt, und auch nicht der schönste, seine Besteigung ist nicht die schwierigste – und dennoch war der Eiger zu jener Zeit DER Berg. Die Ost-, Süd- und Westseite präsentierte sich wie jeder andere Berg. Aber die Nordseite machte den Eiger zur Legende.
Beim Einstieg in die Wand schauen die Bergsteiger hoch und denken: Grosser Gott! Rund 1650 m hoch ist die Wand – eine senkrechte Eiswand, wo die Sonne nie hinkommt, man jedem Sturm schutzlos ausgeliefert ist, wobei das Wetter in atemberaubendem Tempo umschlagen kann. Und trotzdem steht die Eigernordwand so nah an der Zivilisation, an den Hotels, dass die Kletterer das Geplapper der Leute auf der Kleinen Scheidegg hören können.
Die Route, die die Seilschaft durch die Nordwand nahm.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV
An der Eigernordwand fanden die dramatischsten Rettungen in der Geschichte des Alpinismus statt. Die grossen Nordwände in den Alpen wurden in den frühen Dreissigerjahren eine um die andere bezwungen – nicht aber jene des Eiger.
Als am 21. Juli 1938 Heinrich Harrer aus Kärnten, Fritz Kasparek aus Wien, Andreas Heckmair und Ludwig Vörg, beide aus München, ihr Abenteuer in Angriff nahmen, bezeichneten viele die Wand als «Mordwand». Vor Heckmair und Harrer und Gefährten hatten acht Alpinisten den Versuch, die Eigernordwand als erste zu bezwingen, mit dem Leben bezahlt.
«Das wäre doch Pech gewesen: Auf der Nordseite durchzukommen und über die Südseite abzustürzen, weil man den Gipfel übersehen hat …»