Der gebürtige Bonner, der am 26. April 1955 das Licht der Welt erblickte, war über Jahrzehnte das Gesicht des ZDF – das perfekte Lächeln, die makellose Ausstrahlung. Doch hinter den Kulissen brodelte der Frust. In einem bewegenden Moment der Ehrlichkeit nennt Hen die fünf Stars, die ihn nicht nur verletzt,
sondern auch geprägt haben. Es sind Namen, die jeder kennt, aber in diesem Kontext bisher unbekannt waren.
Platz fünf belegt Michaela May. Für Hen war sie einst eine Verbündete, doch die Illusion einer Partnerschaft zerbrach schnell. Hinter den Kulissen, wo die Presse die beiden als Traumpaar feierte, fühlte sich Hen als bloßes Beiwerk, während May die Hauptrolle übernahm. Ein Satz eines Aufnahmeleiters, der ihn als “den schönen Rahmen”
bezeichnete, hallt bis heute in seinen Ohren nach. Dieser Bruch zwischen ihnen wird zur Metapher für das gesamte System, das Hen als charmanten, aber austauschbaren Akteur sieht.
Platz vier geht an Sky Dumont. Der elegante Schauspieler verkörperte für Hen die Distanz, die ihm selbst verwehrt blieb. Bei gemeinsamen Castings wurde Hen immer wieder die Leichtigkeit zugewiesen, während Dumont die tiefgründigen Rollen erhielt. Ein Satz eines Produzenten, der Dumont als den “mit der Aura” bezeichnete, traf Hen ins Herz. Die Rivalität zwischen den beiden war nie offen, aber die stille Spannung war allgegenwärtig. Dumont wurde zum Spiegel, der Hen seine eigenen Grenzen vor Augen führte.
Christine Neubauer belegt den dritten Platz. Ihre Dominanz am Set und ihr unermüdlicher Ehrgeiz entblößten Hens eigene Unsicherheiten. Während sie um die besten Rollen kämpfte und die emotionale Tiefe in ihren Charakteren fand, blieb Hen oft im Schatten. Ihre Fähigkeit, den Raum für sich zu beanspruchen, ließ ihn erkennen, dass Talent allein nicht ausreicht. Neubauer war kein Feind, sondern ein ständiger Reminder, dass die Branche oft nicht die Leistung, sondern die Lautstärke belohnt.
Auf Platz zwei findet sich Hansi Hinterseer. Der charmante Sänger und Schauspieler wurde für Hen zum Symbol einer schmerzhaften Wahrheit: dass er in der Öffentlichkeit oft als “der urbane Hansi” wahrgenommen wurde. Hinterseer, der mit einem Lächeln und einem Lied die Herzen der Zuschauer gewann, stellte Hen in den Schatten. Es war nicht die Rivalität selbst, die Hen verletzte, sondern die ständige Vergleichbarkeit, die ihm das Gefühl gab, austauschbar zu sein.
Und schließlich, auf Platz eins, steht Uschi Glas. Die unantastbare Kollegin, die Hen über Jahrzehnte mit ihrer Perfektion erdrückte. Ihre Fassade der Unfehlbarkeit ließ Hen oft klein und bedeutungslos erscheinen. Ein Satz von ihr, der ihn als “nicht kompliziert” bezeichnete, schnitt tiefer als jede Beleidigung. Glas wurde für ihn zum Inbegriff eines Systems, das ihn nicht sah – nicht den echten Sascha, nicht den Künstler, sondern nur den angenehmen Sunny Boy.
In diesem aufwühlenden Interview offenbart Sascha Hen, dass die größte Befreiung nicht darin liegt, andere zu besiegen, sondern sich selbst zu erkennen. Mit 70 Jahren spricht er zum ersten Mal ohne Maske und lässt die Welt wissen, dass er mehr ist als das Bild, das man von ihm hatte. Es ist eine Geschichte von Enttäuschung, Selbstfindung und der schmerzhaften Erkenntnis, dass die Wahrheit oft lauter ist als der Applaus.