Rosenheim – Es gibt Serien, die sind mehr als nur Fernsehunterhaltung. Sie sind ein Stück Heimat, ein verlässlicher Freund, der jeden
Dienstagabend pünktlich im Wohnzimmer vorbeischaut. „Die Rosenheim-Cops“ ist genau so ein Phänomen. Seit über zwei Jahrzehnten ermitteln die bayerischen
Kommissare zwischen Bauernhof und Villenviertel, stets mit einem Augenzwinkern und einer Prise Humor. Doch wer heute in die glücklichen Gesichter der Wiederholungen blickt, spürt oft einen Stich im Herzen. Denn hinter der heilen Welt des Alpenvorlands verbirgt sich eine traurige Realität: Viele der Stimmen, die diese Serie groß machten, sind für immer verstummt.
Ein aktuelles Video, das derzeit die Runde macht, widmet sich genau diesem schmerzhaften Thema. Es erinnert an 10 Schauspieler der Kultserie, die nicht mehr unter uns weilen. Es ist eine Liste, die so lang wie prominent ist und die uns schmerzlich vor Augen führt, wie gnadenlos die Zeit auch vor unseren TV-Lieblingen nicht Halt macht.

Der König von Rosenheim: Joseph Hannesschläger
Der wohl schmerzhafteste Verlust, der die Serie in ihren Grundfesten erschütterte, ist und bleibt der Tod von Joseph Hannesschläger. Als Kriminalhauptkommissar Korbinian Hofer war er nicht nur das Gesicht, sondern das Herz der Rosenheim-Cops. Seine gemütliche, aber messerscharfe Art, sein unverwechselbares „Es gabat a Leich!“ – das war Kulturgut.
Als Hannesschläger im Januar 2020 mit nur 57 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung verstarb, weinte ganz Deutschland. Er hatte seinen Kampf öffentlich gemacht, mit einer Tapferkeit, die bewundernswert war. Doch die Lücke, die er hinterließ, klafft bis heute. Wenn man ihn heute in alten Folgen sieht, wie er genüsslich in eine Leberkassemmel beißt oder sich über die „Preußen“ ärgert, dann lacht man – und weint zugleich ein wenig innerlich. Er war der Anker, der die Serie erdete.
Die Seele der ersten Stunde: Veronika Fitz
Nur wenige Wochen vor Hannesschlägers Tod musste die „Rosenheim-Familie“ bereits Abschied von einer anderen Legende nehmen: Veronika Fitz. Sie spielte die Marianne Grasegger, eine Figur, die mit ihrer resoluten Art und dem Herz auf der Zunge den bayerischen Charme der Serie maßgeblich prägte. Fitz, die auch als „Die Hausmeisterin“ TV-Geschichte schrieb, starb im Januar 2020. Ihr Tod markierte das Ende einer Ära. Sie verkörperte jenen Typus Volksschauspielerin, den es heute kaum noch gibt – authentisch, grantig, aber liebenswert.
Die stillen Abschiede der letzten Jahre
Doch die Liste der Verstorbenen endet nicht bei den großen Hauptdarstellern. In den letzten Jahren mussten wir uns von weiteren vertrauten Gesichtern verabschieden, oft leiser, aber nicht weniger schmerzhaft.
Da ist zum Beispiel Hans Peter Hallwachs, der 2022 verstarb. Ein Charakterkopf, dessen markante Stimme und Präsenz jeder Szene Gewicht verliehen. Oder Harry Täschner, der 2023 ging. Auch die Nachricht vom Tod von Ulla Geiger im Oktober 2024 traf die Fans tief. Sie gehörte zu jenen Darstellern, die vielleicht nicht immer im Mittelpunkt standen, aber ohne die das Universum der Rosenheim-Cops nicht so lebendig gewirkt hätte.
Besonders tragisch wirkt der Blick auf die jüngsten Verluste, wie den von Axel Scholz im April 2025. Es scheint, als würde ein dunkler Schatten über der Besetzungsliste liegen, der uns immer wieder daran erinnert, dass unsere Helden im Fernsehen unsterblich wirken, es im wahren Leben aber nicht sind.
Ein tragisches Schicksal: Heinrich Schmieder
Vergessen darf man auch nicht jene, die viel zu früh gingen. Heinrich Schmieder, der in der Serie ebenfalls seine Spuren hinterließ, starb bereits 2010 im Alter von nur 40 Jahren. Ein Schock, der damals wie heute zeigt, wie unberechenbar das Schicksal zuschlagen kann. Sein Talent blitzte in jeder Rolle auf, und man fragt sich unweigerlich, wie viele großartige Momente er uns noch hätte schenken können.
Warum wir sie nicht vergessen dürfen
Warum berührt uns dieses Video so sehr? Weil „Die Rosenheim-Cops“ für Beständigkeit steht. In einer Welt, die sich immer schneller dreht, ist die Wache in Rosenheim ein Zufluchtsort. Wenn dann die Menschen, die diesen Ort bevölkerten, sterben, bröckelt auch ein Stück unserer eigenen Sicherheit.
Das Video „10 Stimmen aus Die Rosenheim-Cops – Verstummt, aber unvergessen“ ist mehr als nur eine Aufzählung. Es ist ein digitales Denkmal. Es zwingt uns, innezuhalten und Danke zu sagen. Danke für die Lacher, für die Spannung, für die bayerische Gemütlichkeit.
Die Schauspieler mögen gegangen sein, aber ihre Rollen bleiben. Solange Korbinian Hofer über den Bildschirm flimmert, solange Frau Grasegger ihre Weisheiten verbreitet, sind sie nicht wirklich tot. Sie sind nur, wie man in Bayern so schön sagt, vorausgegangen. Aber vermissen, das tun wir sie trotzdem – jeden einzelnen Dienstag.