Seilpartnerin von Laura Dahlmeier spricht über tödlichen Unfall am Laila Peak in Pakistan

Der Laila Peak ist ein schöner, aber auch gefährlicher Berg, seine Flanke ist sehr steil und wegen der Höhe von mehr als 6.000 Metern auch vereist. MDR-Outdoor-Redakteur Thorsten Kutschke wies bei MDR AKTUELL darauf hin, wie anspruchsvoll der Berg für Alpinisten sei. Er sei steiler als das Matterhorn und sehr exponiert, zudem weit weg von zu dieser Jahreszeit höher frequentierten Expeditionsrouten, “was möglicherweise erschwert, dass schnell Hilfe herbeigeholt werden kann”.

Der Berg liegt in einer abgelegenen Region im Grenzgebiet Pakistans zu Indien, nahe dem politisch umkämpften Kashmir-Gebiet. Das sei für die Rettungsaktion ein Problem gewesen, sagte Sebastian Nachbar, selbst Bergretter und Redakteur beim Bayrischen Rundfunk. Zudem sei es äußerst kompliziert, in dem eisdurchsetzten und sehr steilen Gelände etwa Menschen abzusetzen. “Hinzu kommt der Steinschlag, der ja den Unfall ausgelöst hat. Das betrifft natürlich auch die Rettungskräfte”, sagte Nachbar.

Erfahrene Bergführerin und TV-Expertin

Nachbar und Kutschke bestätigten, dass Laura Dahlmeier als staatlich geprüfte Bergführerin und ehrenamtliche Bergretterin die nötige Qualifikation und Fähigkeiten für solche Expeditionen besaß.

“Sie hat in den Jahren seit dem Ende ihrer Biathlon-Karriere immer wieder anspruchsvolle Expeditionen zu den anspruchsvollen Bergen der Welt gemacht”, sagte Nachbar: “Man kann davon ausgehen, dass sie weiß, was sie tut.” Steinschlag sei aber in diesem Jahr eine große Gefahr, weil der Sommer im Karakorum-Gebirge besonders heiß und trocken sei.

Die zweimalige Olympiasiegerin und siebenfache Biathlon-Weltmeisterin Laura Dahlmeier hatte im Mai 2019 im Alter von nur 25 Jahren ihre Karriere als Leistungssportlerin beendet und sich dem Bergsport gewidmet. Neben ihren Berg- und Klettertouren war sie zuletzt auch als TV-Expertin aktiv.