Das Hoffen auf ein Wunder: Hat Laura Dahlmeier die zweite Nacht am Berg überlebt?

Der schwere Bergunfall von Laura Dahlmeier schockiert die Sportwelt. Die Biathlon-Olympiasiegerin ist in Pakistan schwer verunglückt. Die Rettungsaktion wird fortgesetzt – beteiligt ist auch ein bekannter Bergsportler aus dem Berchtesgadener Land.

Garmisch-Partenkirchen/Islamabad – Die Suche nach der im Karakorum-Gebirge in Pakistan verunglückten Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier wurde am Mittwochmorgen (30. Juli, Ortszeit) fortgesetzt. Allerdings gibt es dabei Schwierigkeiten: Laut Meldungen von vor Ort wird der Einsatz von Hubschraubern durch starke Winde und schlechte Sichtverhältnisse erschwert. Pakistan liegt zeitlich drei Stunden vor der mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ). Am Dienstagabend (29. Juli) war die Suche nach der 31-Jährigen aufgrund der hereingebrochenen Dunkelheit vorerst eingestellt worden, wie ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort erklärt hatte.

Sorgen um Dahlmeier riesengroß

Die Sorgen um die ehemalige Olympiasiegerin sind groß. Denn im Bereich der Unglücksstelle auf rund 5700 Metern Höhe liegt natürlich auch Schnee. Dahlmeier verunglückte bereits am Montag (28. Juli) durch einen Steinschlag am Berg „Laila Peak“ – und musste nun bereits die zweite Nacht am Berg verbringen. Es sollen dort Temperaturen von rund minus acht Grad herrschen, wurde berichtet. rosenheim24.de hatte über den Unfall bereits ausführlich berichtet.

Laura Dahlmeier Unglück Laila Peak Pakistan Bergsteigen

Die Unglücksstelle ist zudem schwer zugänglich. Weiter besteht außerdem Steinschlaggefahr. Rettungskräfte konnten deshalb noch nicht zu der erfahrenen Bergsportlerin vordringen. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) hatte ein Hubschrauber die Stelle überflogen. „Lebenszeichen waren nicht zu erkennen“, teilte das Management der einst besten Biathletin der Welt danach mit. Sie sei „mindestens schwerst verletzt“, hieß es weiter.

Auch Extrem-Kletterer aus BGL an Rettung beteiligt

Ein internationales Team koordiniert die Bergung. Dabei würden die Bergretter von erfahrenen internationalen Bergsteigern und Bergsteigerinnen unterstützt, die sich in der Region aufhielten, hieß es. Jetzt kam raus: Darunter ist auch Thomas Huber (58), der ältere der beiden „Huberbuam“ aus dem Berchtesgadener Land. Der gebürtige Pallinger soll laut einem Bericht der Bild-Zeitung entscheidend mitgeholfen haben, Dahlmeier Seilpartnerin Marina Krauss in Sicherheit zu bringen.

Der Laila Peak (6069 Meter) liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch. Dennoch gilt der Berg durch seine formvollendete Pyramide als einer der schönsten Bergen Asiens. In einem offiziellen Statement hatte Dahlmeiers Management den Unfall bestätigt.

Unglücksberg war das zweite Gipfelziel

Darin hieß es unter anderem wörtlich: „(…) Laura Dahlmeier war am 28. Juli mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil unterwegs, als sie von Steinschlag erfasst wurde. (…) Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet. (…) Laura Dahlmeier befand sich bereits seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region und hatte am 8. Juli erfolgreich den Great Trango Tower (6287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel. Die gebürtige Garmisch-Partenkirchnerin ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin.“

Abschließend meldete sich auch noch ihre Ex-Kollegin Magdalena Neuner zu Wort. Die zwölfmalige Biathlon-Weltmeisterin schrieb auf Instagram: „Ich denke an dich, Laura“. Ihren Post versah Neuner mit einem Emoji in Form von zum Beten gefalteten Händen. (mw)