Vladimir Shklyarov, der weltberühmte russische Ballettstar, ist am Samstag tragisch verstorben, nachdem er aus dem fünften Stock eines Gebäudes gefallen war. Der Tod des 42-jährigen Tänzers wurde vom Mariinsky-Theater in St. Petersburg bestätigt, wo Shklyarov als höchstrangiger Tänzer tätig war. In einer Mitteilung des Theaters hieß es, dass sein Tod einen enormen Verlust für das gesamte Ensemble darstellt. Die russischen Behörden haben eine Untersuchung eingeleitet, aber erste Berichte deuteten darauf hin, dass der Sturz ein Unfall war. Laut einer Quelle im Rettungsdienst sei Shklyarov „eines natürlichen Todes gestorben“, was den Verdacht eines Verbrechens ausschließt. Medienberichten zufolge sollte der Tänzer nur zwei Tage später einer komplexen Wirbelsäulenoperation unterzogen werden und hatte aufgrund starker Schmerzen bereits über einen längeren Zeitraum Schmerzmittel eingenommen.
Shklyarov, geboren in Leningrad (heute St. Petersburg), galt als einer der herausragendsten Tänzer seiner Generation. Nach seinem Abschluss an der renommierten Waganowa-Akademie des Russischen Balletts im Jahr 2003 trat er dem Mariinsky-Theater bei und wurde 2011 Solotänzer, eine der höchsten Auszeichnungen für einen Balletttänzer. In seiner mehr als zwanzig Jahre währenden Karriere war Shklyarov in zahlreichen weltberühmten Produktionen zu sehen, darunter „Schwanensee“, „Dornröschen“, „Romeo und Julia“ und „Don Quijote“. Als Gasttänzer trat er auch bei internationalen Companien wie dem Royal Ballet in London und dem American Ballet Theatre in New York auf, wo er das Publikum mit seiner außergewöhnlichen Technik und Ausdruckskraft verzauberte. Für seine Leistungen wurde Shklyarov mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Léonide Massine International Prize im Jahr 2008, und 2020 wurde er zum „Verdienten Künstler Russlands“ ernannt.
Der Verlust von Shklyarov hinterlässt eine Lücke in der Welt des Balletts, und seine Kollegen drückten ihr tiefes Bedauern aus. Diana Vishneva, eine Solotänzerin am Mariinsky, bezeichnete seinen Tod als „Tragödie“ und würdigte ihn auf Instagram. „Dein Publikum hat dich so geliebt. Du warst der Lieblingspartner vieler Ballerinas“, schrieb sie. Shklyarov war bekannt für seine Leidenschaft und Hingabe zu seiner Kunst, und die Tänzerwelt verliert einen ihrer größten Vertreter. In den letzten Jahren hatte Shklyarov auch politische Haltung gezeigt und sich während des Ukraine-Konflikts klar gegen den Krieg ausgesprochen, was ihm Anerkennung in der internationalen Ballettgemeinschaft einbrachte.
Er hinterlässt nicht nur eine bleibende Spur im Ballett, sondern auch eine Familie. Shklyarov war mit der Tänzerin Maria Shirinkina verheiratet, die ebenfalls am Mariinsky-Theater tätig ist, und das Paar hatte zwei Kinder. Die Tragödie seines plötzlichen Todes wird von allen, die ihn kannten, als ein schwerer Verlust empfunden, und die Erinnerung an sein außergewöhnliches Talent und seine Leidenschaft wird für immer weiterleben.