Patrick Müller (36), bekannt aus der langjährigen RTL-Serie Unter uns, hat kürzlich in einem offenen Interview über seine Erfahrungen mit Depressionen gesprochen. Der Schauspieler, der seit 18 Jahren die Rolle des Tobias Lassner verkörpert, sprach anlässlich des 30. Geburtstagsjubiläums der Serie auf dem roten Teppich über die Herausforderungen seiner psychischen Erkrankung. Obwohl er für den Anlass in der Öffentlichkeit erschien, offenbarte Müller, dass es ihn Überwindung kostete, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Seine Depressionen äußern sich oft in einer starken sozialen Isolation. „Ich habe bei Partys gesagt, ich finde kein Outfit und bleibe lieber zu Hause. Heute tritt mich meine Frau, dass ich rauskomme“, gestand er im Gespräch mit der Bild-Zeitung.
Bereits im Juni hatte Müller seine Kollegen bei RTL über seine mentale Gesundheit informiert und dabei den langen Weg der Therapiesuche beschrieben. Trotz seines Prominentenstatus gestaltete sich die Suche nach einem Therapieplatz als äußerst schwierig: „Ich habe ein Jahr lang gesucht“, so Müller. Diese Herausforderung war für ihn auch ein Beweggrund, öffentlich über seine Erkrankung zu sprechen. „Ich erzähle das, weil die Hürden noch so hoch sind“, erklärte er. Der Alltag sei für ihn geprägt von ständiger Erschöpfung und fehlender Motivation, selbst für einfache Aufgaben. „Schlichtweg die Küche aufzuräumen, ist für mich ein Krampf. Ich muss mich dazu zwingen“, schilderte er eindringlich.
Neben seiner Karriere als Schauspieler ist Müller auch Vater von drei Kindern. Das Familienleben ist für ihn eine Quelle der Freude, jedoch auch eine Belastung in schwierigen Phasen seiner Erkrankung. Besonders in Momenten, in denen die Depression ihn stärker einschränkt, fällt es ihm schwer, seinen Alltag zu bewältigen. Trotz dieser Herausforderungen findet er im Umgang mit seinen Kindern auch Halt und Motivation. Seine regelmäßigen Therapiesitzungen, die er inzwischen seit eineinhalb Jahren besucht, haben ihm geholfen, besser mit seiner Erkrankung umzugehen. Dennoch betont Müller, dass er sich noch nicht vollständig erholt fühlt.
Die Entscheidung, offen über seine Depression zu sprechen, sieht er als wichtigen Schritt, um ein Tabu zu brechen und anderen Betroffenen Mut zu machen. Er hofft, durch seine öffentliche Stellungnahme darauf aufmerksam zu machen, wie dringend Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen benötigt wird. „In der Offenheit liegt ein Stück Freiheit“, sagt er. Mit seinem Beispiel möchte er anderen zeigen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, Hilfe zu suchen.